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Zeittafel zur Geschichte der Ritter von Frankenstein/Pfalz (1146 -1340)
Von Gerhard Michel


um 1100 Knauer Reisen, Burgen und Schlösser, 1976, S. 109

ließ der Abt von Kloster Limburg, als Territorialherr, möglicherweise schon einen Wehrturm auf dem Felssporn über dem Tal errichten. Die Abtei überträgt einem adeligen Rittergeschlecht, das sich Freie von Frankenstein nennt, den Turm, samt einer kleinen Herrschaft, als Lebensgrundlage.

1146 Remling,F.X.,Urk., Gesch. ehem. Abt. und Klöster, Bd. 1, S.332-333

Aus dem Dunkel der Geschichte tritt ein Freier namens Helenger von Frankenstein, als Zeuge in einer Urkunde des Klosters von Ramsen, hervor.

1155 Appelt, Heinnrich, Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser, Die Urkunden Friedrich I ,1158-1167, Bd. 10, Teil III, S.169 ff.

Kaiser Friedrich I bestätigt bei seinem Aufenthalt in Worms die dem Kloster Ramsen seitens Berthold von Winzingen getätigten Schenkungen. Die Urkunde trägt die Initialien von Kaiser Barbarossa. Als Zeugen sind aufgeführt, Hellengerus de Frankenstein und seine Söhne Hellengerus und Udolricus. Neben den Herren von Fankenstein testiert der Graf Hemicho von Leiningen, ein Hinweis auf die Nähe der Ritter zu dem mächtigen Grafengeschlecht im Worms und Speyergau.

1164 Würdwein, Subs. diplom., Tomus decimus, Nr. 137, S. 348-350

Hellengerus ingenuus (= freigeborener Edler) de Vrankenstein bezeugt die Schenkung der Marienkapelle zu Eussertal an das dortige Kloster, durch Gottfried II Bischof von Speyer. Möglicherweise waren die Ritter von Frankenstein um diese Zeit bereits in der Rheinebene mit Gütern beliehen. In diesen Zeitraum fällt eine Urkunde welche den oben genannten Ritter ein weiteres Mal als Zeuge erwähnt wobei Graf Emich III von Leiningen, Vogt des Stifts Höningen, dem Höninger Patron St. Peter unwiderruflich 30 Schilling Wormser Währung und 10 Malter Hafer stiftete.

1173 Appelt, Heinrich, Urkunden der deutschen Könige und Kaiser, Die Urkunden Friedrich I, 1168-1180, Bd. 10, Teil III, S. 90Toussaint, I., Die Grafen von Leiningen, S. 233 ff.

Am 19. Juni des Jahres signierte Kaiser Friedrich I eine Urkunde in Worms, in welcher er der Bitte des Abtes Peter von Gorze, dass die Brüder von St. Georgienberg in Pfeddersheim eine Hufe daselbst an Werner von Bolande, dessen Sohn Philipp und deren Erben zur Ablöse jeglicher Abgabe und Zinsleistung von, 11 im gleichen Ort gelegenen Hufen (= Hofgut), abgetreten haben. Unterzieht man das Dokument einer näheren Prüfung, hinsichtlich der Ritter von Frankenstein, fällt sofort auf, dass 18 Jahre nach der ersten Begegnung mit dem Kaiser in Worms, der Ritter Hellenger, sowie dessen Söhne Germanus und Ulricus de Frankenstein, wieder am kaiserlichen Hof zugegen waren. Der Platz den sie bei den Unterzeichnern der Urkunde einnahmen, folgt dem Grafen Emich von Leiningen. Anschließend unterzeichneten weitere Ritter, danach erst finden die Ministerialen unter Nennung ihrer Vornamen Erwähnung. Diese Anordnung lässt den Rang des adeligen Frankensteiner Rittergeschlechtes im regionalen Machtgefüge erkennen.

1195 Münch/Dolch, Kaiserurkunden S. 188 Johannes Weingart, Karl Josef Zimmermann, Die Himmeroder Rotel, S. 3 ff.

Abt Gerhard vom Kloster Prim tauscht mit dem Kloster Himmerode, das Dorf Hilesheim, gegen das Dorf Mutterstadt. Das Gut wurde ein Lehen der Grafen von Leiningen , die damit ihren Vasallen Hellenger von Frankenstein und dessen Erben die Neffen Hellenger und Wernero, beliehen.

1214 Remling, II,1836, S. 323

Graf Friedrich II. von Leiningen erwähnt in einer Urkunde des Klosters Höningen als Zeuge, den Grafen Simon von Saarbrücken und anschließend weitere 12 Namen u.a. Fredericus de Frankenstein. Man wird kaum fehlgehen, wenn man in dieser Aufzählung die Männer zu erkennen glaubt, die damals die Burgbesatzung der Hartenbug darstellten.

1217 Münch/Dolsch, Otterberger Urkunden, Nr. 20, S. 82

Dieses Dokument gewährt erste Einblicke in die Umgebung von Burg Frankenstein. Graf Friedrich II. von Leiningen vermittelte in einem Streit zwischen dem Abt des Klosters Otterberg und den Edlen Nibelung und Rüdiger von Diemerstein. Die Unstimmigkeiten galten dem Hof Sendelborn (Münchhof bei Hochspeyer). Von dem Hof führte ein Weg zum Lindental, der nachfolgend abfällt bis zu den Wiesen und der Schafbrücke (beim Frechtentaler Hof), jenseits der Wiese kreuzt der Weg die Straße nach Frankenstein. Die weiterhin ausfürlich beschriebene Gemarkung von Hochspeyer, galt als ein Besitz der Ritter von Diemerstein. Als Zeugen siegelten Hellenger von Frankenstein, Gotebert von Leiningen und Bertholf von Gersweiler.

Im gleichen Jahr nimmt der Ritter Rüdiger von Diemerstein an einem Kreuzzug ins Heilige Land teil. Im Rahmen einer Schenkung bedachte er das Kloster Otterberg mit einem Teil seines Besitzes, als Zeugen testiert Friedrich von Frankenstein. Ab hier erkennt man eine Änderung in der Namensgebung bei dem Frankensteiner Rittergeschlecht. Der über drei Generationen nach zu verfolgende Vorname Hellenger findet weiterhin keine Erwähnung mehr. Die nachfolgenden Ritter tragen verstärkt Namen wie Friedrich und Johannes.   1220 Johannes Weingart, Karl Josef Zimmermann. Die Himmeroder Rotel, S. XVIII

Bischof Conrad von Scharfenberg bestätigt dem Kloster Himmerode eine Wiese beim Wald Rechholz. Den Teich und den Bach hatten die Brüder Friedrich und Johann von Frankenstein, dem Kloster streitig gemacht . Am 9. Dezember 1230 wurde der Rechtsstreit beigelegt. Die Brüder von Frankenstein verzichteten auf ihren Anspruch.

1221 Neubauer, A. Regesten des ehemaligen Benediktiner Klosters Hornbach Nr.58
Cunrad, Bischof von Metz und Speyer, inkorperiert dem Kloster Hornbach, die unter dessen Patronate stehende Pfarrei Godramstein. Als Zeugen werden u.a. Graf Friedrich von Leiningen und dessen Burgmann Johannes von Frankenstein, genannt. 1230 Remling, F., X. Urkundenbuch der Bischöfe von Speyer, Bd. I. Nr.180 Beringer Bischof von Speyer urkundet über ein, dem Kloster Hemerode, von den beiden Brüdern Friedrich und Johannes von Frankenstein überlassenen Bach. Ein weiterer Hinweis auf einen Besitz der Ritter von Frankenstein im Bistum Speyer.

1235 Johannes Weingart, Karl Josef Zimmermann, Die Himmenroder Rotel, S. 123

Johannes miles de Frankenstein, testiert eine Urkunde des Speyerer Bischofs Konrad von Tann.

1236 Remling, F. X. Urkundenbuch der Bischöfe von Speyer, Ältere Urkunden, Nr. 205, Bd. I.

Graf Friedrich von Zollern, verkauft dem Domkapitel zu Speyer ein Gut zu Rödersheim. In dem Dokument wird neben dem Grafen von Leiningen, ein Johann de Vrankenstein als „ nobilum virorum“ Edelmann, bezeichnet.

1237 Sept. 27 Johannes Weigart, Karl Josef Zimmermann, Die Himme roder Rotel, S. 113

Bernger von von Medenheim sagt aus, Bernhard von Rode und Hellenger von Frankenstein hätten bereits vor ca. 50 Jahren ( um 1187 ), über die Güter in Medenheim gestritten.

1237 Debus, K. H., Kloster Höningen, Nr. 92

Bischof Conrad V. von Speyer, teilt die Grafschaft Leiningen zwischen den Brüdern Friedrich III. und Emich IV. von Leiningen. Letzterer als Gründer der Linie Leiningen-Landeck erhält das „ castrum“ Frankenstein. Der Herr Johann von Frankenstein bezeugt als leiningischer Burgmann den Teilungsvertrag.

1247 LA-SP, F1, Frankenstein 1

Eine im 18. Jahrhundert verfertigte Abschrift, einer in lateinischer Sprache verfassten Urkunde, liefert eine Weistums ähnliche Beschreibung der Herrschaft Frankenstein und bestimmt die Rechte des Abtes von Kloster Limburg. Die Herren Johannes und Friedr. von Frankenstein bekennen, dass sie in dem von ihren Vorfahren begründetem Lehensverhältnis zum Kloster mit allen überkommenen Rechten und Pflichten verbleiben wollen. Eine klare Absage an die, nach Einfluss strebenden, Grafen von Leiningen. „In den Dörfern Weidental und Frankenstein ist Richten und Schlichten gemeinsam dem Abt von Limburg und den Anwalden vorbehalten.“ Weiterhin wurde der Hof im Schliertal erwähnt, sowie eine erste kurze Beschreibung der Vogtei Frankenstein.

1249 Lehmann, Geschichte der Burgen und Schlösser der bayr. Pfalz, Bd. 2, S. 397

Das Frankensteiner Rittergeschlecht war familiär fest eingebunden in die Adelsgeschlechter der Umgebung. Im Anschluss an die leiningische Teilung der Grafschaft wählte Graf Emich IV. das Schloss Frankenstein für kurze Zeit als Wohnsitz, ehe er auf die Burg Landeck übersiedelte. Die Brüder Johannes und Friedrich von Frankenstein waren ihrem neuen Burggrafen nicht sehr angetan und gerieten mit ihm in einen langwierigen Streit, über den Lehensstatus der Vogtei Frankenstein. Die beiden Ritter betrachteten auch weiterhin den Abt von Limburg als ihren obersten Lehnsherrn. Die unterschiedlichen Auffassungen über das Lehensverhältnis, wurden in einem Vertrag aus dem Jahre 1249, friedlich beigelegt. Allerdings misstraute der Graf von Leiningen-Landeck den Rittern auf Burg Frankenstein und band auch deren Verwandte in die geschlossene Einkunft mit ein. Als der weitläufigen Sippe der Frankensteiner zugehörend, galten folgende Geschlechter die alle dem Niederadel entstammten: Herrmann von Rymberg (Ramberg) Eberhard von Stein, Herrmann und Cunz von Strahlenberg (bei Schrießheim). Die 4 Brüder von Metz und die Ritter von Wartenberg.

1251 LA-Sp, A2, Nr. 403 und Nr. 833

Da die Irrungen zwischen dem Abt von Limburg, sowie seinem Convent als Eigentumsherren und den Grafen von Leiningen und den Rittern von Frankenstein, über ihre beidseitigen Befugnisse innerhalb der Vogteigrenzen weiterhin Bestand hatten, ließ der Abt eine umfassende Lehensurkunde ausstellen. Aus dieser Urkunde gingen ganz klar die Lehensverpflichtungen der freien Herren (domini libri) von Frankenstein hervor. Eine Übersetzung der Vogteibeschreidung aus dem Lateinischen ist nachzulesen bei – Ludt, Hochspeier, S. 196. Die Wiedergabe von 8 Grenzpunkten lässt die Ausmaße der Herrschaft Frankenstein, von der Mühle zu Diemerstein, bis zur Retschbach, nach Weidental, erkennen. „Wir Johannes und Friedrich, Domini libri de Frankenstein allen Menchen für immer zum Gruß. Der ehrwürdige Herr Platanus und seine Mitbrüder von der Kirche zu Limburg, weil sie mit unseren Vorfahren und Stammväter in frommem Gefühl verbunden waren, sich bewogen gefunden unseren gleichen Vorfahren die Schirmvogtei in den Dörfern Weidental und Frankenstein und in dem Hof im Schliertal gelegenen Grund und Boden der Kirche zu Limburg, nach Lehensrecht zu überlassen……“

1259 LA-Sp, A1, Pfälz. Urkunden, Nr.1055

Domprobst Werner von Speyer, vom Bischof Heinrich II. beauftragter Richter, fällt nach langwierigen Verhandlungen ein Urteil. In diesem Prozess stehen sich gegenüber, der Magister C. aus Neuhofen und der Edle Johann von Frankenstein , die Beide Güter in Altrip für sich beanspruchten. Johann von Frankenstein verlor den Rechtstreit.

1262 Sept. 11. LA.-Sp. A1, Rheinpfälzer Urkunden Nr. 1056

Johannes, Dekan des Stifts St. Guido in Speyer entscheidet in einem Rechtsstreit, zwischen dem Edelmann Johannes von Frankenstein und demGrangienmeister von Neuhofen, über die Glöcknerdienste an der Kirche in Altrip.

1262 Remling,F.X., Urkunden der Bischöfe von Speyer Bd. I, S. 333

Bischof Heinrich II. bestätigt die Rechte des Klosters von St. Lambrecht auf den Zehnten zu Dannstadt. Als Zeugen werden neben Emich und Friedrich von Leiningen, Frederico de Frankenstein genannt.

um 1262 Fouquet, Gerhard, Das Saalbuch Dominikanerklosters St. Lamprecht, S. 96

Friedrich von Frankenstein wurde um 1262 beim St. Nikolausaltar in St. Lambrecht begraben. Mechthild seine Witwe, stiftete für ihn ein Jahresgedächtnis.

1267 Mai 4. Johannes Weingart, Karl Josef Zimmermann, Die Himmenroder Rotel, S. 143/144

Johannes der Ältere von Frankenstein, Lehnsmann des Bischofs von Speyer bezeugt, was die Brüder und Blutsverwandten des Walt von Bergheim von ihm als Lehen zu beanspruchen haben, das ihnen durch den Grangienmeister von Neuhofen alljährlich ausgeliefert werden muß, nämlich nicht mehr als ein Pfund Speyerer Pfennige.

1268 Mai 24 Wilkes, Carl, Dr, Die Zisterzienser-Abtei Himmerode Im 12. und 13. Jahrh., LA-Sp, A1, Pfälz. Urkunden, Nr. 1059. Heintz, Adel, LA-Sp, T3, Nr.429, S. 257

Bischof Heinrich II. von Speyer bekundet, dass sein Lehnsmann, der Edle nobilis Johann von Frankenstein, sei ihm von dem Pfalzgrafen Otto und sein Sohn Ludwig II. verpfändetes Gut, für dessen Auslösunger vom Abt Th. von Hemmerode (Kloster in der Eifel, im Besitz etlicher Klosterhöfe im Bistum Speyer z.B. Altip, Maudach, Mettenheim, Rheingönnheim, Neuhofen und Schiffrstadt) 60 Mark Silber und 2 Pferde erhalten hatte. Die Verpfändungsurkunde wurde mit Zustimmung Johannes d. Jüngeren von Frankenstein und seines Schwiegervaters, Werner Schenk von Ramberg, dem Abt und Convent von Himmerode übergeben. Als Zeugen benannt u.a.:

Johannes von Frankenstein d.Ä,
Werner von Ramberg, sein Schwiegersohn
Johann der Junge von Frankenstein

Letzterer besaß zu diesem Zeitpunkt kein eigenes Siegel. Das Siegel seines Vaters, Johann d. Ä. blieb zu mindest als Zeichnung erhalten. Das eigentliche Siegel gilt als ein Kriegsverlust. Im Hessischen Staatsarchiv Darmstatt befindet sich die Sammlung von Franz Joseph Bonmann. Dort ist auf Blatt 33v unter Siegel Nr. 28 eine Nachzeichnung Bodmanns zu finden. Abb.: Das Siegel der Ritter von Frankenstein StA. Darmstadt, C1, D, Nr. 58, Bl.33v, Nr 2 Der Text unter dem Siegel lautet:

S(igillum) nobilis Johannes de Frankenstein vasalli Spirensis ecclesia

Der jugendliche Ritter war mit Eliese von Ramberg verheiratet. Unterzieht man das Dokument einer näheren Betrachtung, lässt sich das Lebensumfeld der Ritter von Frankenstein erahnen.

- Ritter Friedrich von Frankenstein scheint verstorben zu sein, und liegt in St. Lambrecht, am St. Nikolausaltar, begraben.
- Adelheit und Christine von Frankenstein, zwei adelige Damen, nahmen den Schleier als Nonnen in St. Lambrecht.
- Ritter Johann von Frankenstein d. Ä. schien zu einem gewissen Maße an Macht und Einfluß gekommen.
- Der Bischof von Speyer bezeichnete ihn als Edlen und Lehensmann, dem er Lehensgüter im Bistum Speyer übertrug. Etliche Pfründe des
- Klosters Hemmerode ergänzten den Besitz des Frankensteiner Rittergeschlechtes.
- Vermutungen, Burg Lindenberg und das damit verbundene bischöfliche Lehen, über insgesamt 5 Dörfer, wären im Besitz von Johann d. Ä. können nach der momentanen Quellenlage nicht zweifelsfrei bestätigt werden.

1281 Acta Academ. Theodoro, Tomus V. Historius St. Lamberti MCCLXXXI, S.533- 534

Conrad von Strahlenberg hatte ein Gut zu Schauernheim an Marquart von Friesenheim zum Lehen vergeben. Durch dieses Dokument tut er und seine Erben kund, dass besagtes Gut den Frauen von St.Lambrecht gegeben werden soll. Die Edlen von Strahlenberg waren möglicherweise, um diese Zeit bereits versippt, mit dem als Zeuge benannten Johann von Frankenstein.

1284 Dolsch/Münch, Die Urk. d. Zisterzienzerklosters Otterberg 1143-1360, 1995

Graf Friedrich IV. von Leiningen verkauft eine Gülte von 2 Pfund Wormser Pfenninge, vom Ertrag des Otterberger Hofes in Bockenheim, an das Kloster von Otterberg. Der Leininger hatte die Gülte an Johann und Johann Ritter von Frankenstein, diese ihrerseits an Konrad und Friedrich von Hauchelheim weiter verlehnt. Die Frankensteiner erklärten sich für entschädigt und gaben ihre Einwilligung .

1286 Mai 1 Glasschröder Franz, Neue Urkunden zur Pfälz. Kirchengeschichte, Nr10, S.5

Die beiden Herren Johann ( d. Ältere und d. Jüngere) „ Freie von Frankenstein“ denen die Verleihung der Kirche zu Meckenheim und Ellerstatt zusteht, verpflichten sich für ihre Personen und Erben, dass sie von den beiden Kirchen die zuerst in Erledigung kommende, dem Priester verleihen wollen, der bei ihnen zu Lindenberg auf ihrer Burg sitzt und Gottesdienst hält und darum ihrer beider Kaplan heißen soll. Der als Lehensmann des Bischofs von Speyer geltende Johannes von Frankenstein d. Ä. , war möglicherweise durch Heirat in den Besitz dieser wohlhabenden Herrschaft gelangt und daraufhin die Burg Lindenberg als Wohnsitz wählte. Welcher Teil der Ritterfamilie auf Burg Frankenstein zurück blieb ist nicht erkennbar. Bis zum Aussterben des Rittergeschlechtes im Mannesstamm verblieben beide Burgen im Einflußbereich der Frankensteiner.

1291 August Bayrisches Hauptstaatsarchiv Abt.III., Geheimes Hausarchiv, Ludwigstr. 14, Best. Mannheimer Urkunden 41/1/34

Als der Pfälzische Kurfürst Karl Theodor im Jahr 1778 seine Residenzstadt Mannheim, Richtung München verließ, führte er neben vielen Kunstschätzen, einen Teil des kurpfälzischen Archivs mit nach Bayern. Darunter befand sich eine für die Historie Frankensteins bedeutende Archivalie. Nicht so sehr wegen des, in lateinischer Sprache verfassten Textes, sondern wegen des unbeschädigten, anhängenden Siegels eines Ritters von Frankrenstein. Dieses Wachssiegel gilt bis dato. als einziger Nachweis des Wappens, das die Ritter von Frankenstein führten. Die anhängende Urkunde wurde unter dem Datum vom August 1291 in Heidelberg unterzeichnet und stellt eine Beziehung zum Geschlecht der Ritter von Stahlenberg (Schrießheim an der Bergstraße) her. Leider konnte bis jetzt der lateinische Text des Dokumentes, trotz mehrer Ansätze, noch nicht übertragen werden. Der Name des Edelmannes Johannes von Frankenstein findet eine dreifache Erwähnung, in dem bisher noch nicht erforschten Dokument. In der Person von Johannes von Frankenstein d.Ä. hatte dieses Rittergeschlecht seinen größten Einfluss erreicht.

1291 August 13 LA-Sp, A1, Urkunde Nr.1066

Johannes senor und Johannes junior, Edle von Frankenstein erklären kein Recht auf die Besetzung, der dem Besitz von Kloster Hemmerode zugehörige Vicarie, in Rheingönnheim zu haben.

Um 1300 LA_Sp, A1, Urkunden Nr. 540

Diese Urkunde wurde gesiegelt von dem Edlen Johannes von Frankkenstein und Adelheidis von Lindenberg. Das in Latein verfasste Dokument beschreibt die Orte Königsbach und Ruppertsberg, im Zusammenhang mit dem Abt Henrico von Kloster Eußertal. In wie weit sich der mit dem Namen Johannes bezeichnete Edle, um den Vater oder dessen Sohn handelte, ist momentan nicht erkennbar.

1303 Fouquet, Gerhard, Das Seelbuch des Dominikanerklosters St. Lambrecht, fol. 43v-44v.

Die Witwe des Johann miles de Frankenstein, Adelheid, stiftet 1303 für ihren verstorbenen Mann ein Seelgerät. Christine und Adelheid von Frankenstein, nehmen den Schleier, und treten in das nahe bei Frankenstein gelegene Kloster St. Lambrecht ein.

1304 März 21 LA-Sp, A1; Nr. 834 LA-Sp, A2, Best. 681 und 325, S. 180

Aus welchem Anlass der Abt von Kloster Limburg, nur 50 Jahr nach der ausführlichen Beschreibung der Vogteigrenzen um Frankenstein, erneut eine Festschreibung der Grenzen dieses Bezirkes vor nahm, ist nicht klar nach zu vollziehen. Möglicherweise handelte es sich hierbei um den, aus der Historie erkennbaren Machtanspruch, der Grafen von Leiningen, an den Klosterwaldungen in diesem Bereich um die Burg Frankenstein. Diese Tatsache mag den Abt veranlasst haben, seine Rechtsansprüche an der Vogtei, erneut in einer Urkunde zu manifestieren. In dem Text hebt er hervor, bei der Vogtei Frankenstein, handele es sich seit alter Zeit her um ein Lehen des Abtes von Kloster Limburg. Das Lehen der Gafen von Leiningen, umfasse nur die Burg Frankenstein, bis auf den Felsen und den Turm. In welcher Zeit die Leininger in den Besitz der stolzen Felsformation gelangt waren, verliert sich im Dunkel der Geschichte.

1304 LA-Sp, E6, RKG Prozess Nr. 513, Q6

Zur Ausstattung eines Jahresgedächtnisses für Johann v. Frankenstein wurde 1304 dem Abt Johannes vom Kloster Limburg, unter anderem ein umgrenzter Wald übereignet.

1304 Juni 4. LA-Sp, X 55, Nr.562

Wilhelm de Frankenstein testiert in einer Urkunde des Kuno von Kirrweiler.

1309 Sept. 9. Sp, Stadt. Archiv, Urkunde Nr.561

Johannes von Frankenstein, Kleriker, unterzeichnet eine Urkunde, die einen Vergleich des Grafen von Zweibrücken, mit der Stadt Speyer, beschreibt.

1310 Mai 5. LA-Hauptarchiv Koblenz, Best. 33, 01 Urkunden Nr. 15029.

Regesten d. Grf. v. Sponheim, Nr. 288 Graf Simon II. von Sponheim, bestimmt um sein Seelenheil, mit Zustimmung seiner Frau Elisabeth, einer Gräfin aus dem Hause Leiningen, folgendes: „…. es sei der geschädigten Kirche ST. Katherina bei Frankenstein Genugtuung zu gestehen.“ Gräfin Elisabeth war die Tochter von Emich IV. von Leiningen-Landeck, der kurzzeitig in dem Schloss Frankenstein residierte.

1316 Juli 3. LA-Sp, Rep. C 30, Urkunden des Kloster Limburg, Nr. 230,

Hausen Wilhelm und Johannes von Frankenstein, bekunden, dass Abt und Konvent zu Limburg, eine Gült über 10 Schilling, von Mechenin von Hausen, erkauft haben.

1321 Juli 14. Otterberger Urkundenbuch, Nr. 603

Herr (Domini) de Frankenstein, Anrainer und Pächter in Ruppertsberg.

1322 Mai 12. LA-Sp, X 55, Urkunde Nr. 684

Johannes und Friedrich Ritter von Frankenstein, haben Besitzungen in Ruppertsberg.

1329 April 11. LA-Sp, X 55, Urkunde Nr. 2879

Johann und Friedrich, Brüder, Freie von Frankenstein, belehnen den Abt von Kloster Limburg, mit ihren Gütern in Friedelsheim, wofür dieser einen Burgmann stellen muss.

1334 Juni 20. LA-Sp, X 55,Urkunde Nr. 3174

Eberhard von Frankenstein/Lindenberg belehnt seinen Schwager Walter von Brunck mit dem halben Teil von Burg Lindenberg. Eberhard hatte diesen Teil von seinem Vater und seinem Bruder Wilhelm erhalten. Walters Schwester, Agnes von Brunck war mit dem Ritter von Frankenstein verheiratet.

1335 April 3. Dolsch7Münch, Urkundenbuch der Stadt Kaiserslautern, Teil II. 1322-1450, S. 109

Pfalzgraf Rupprecht schlichtet in einem Streit zwischen dem Grafen von Zweibrücken und Eberhard von Frankenstein und dessen Verbündeten Siegfried von Metz.

1337 Aug. 18. LA-Sp, Rep. C 30, Urkunden d. Kloster Limburg Nr. 304

Die Richter von Worms bekunden, dass 2/3 aller Bußen zu Weidental, dem Abt von Limburg und nur 1/3 den Herren von Frankenstein gehören.

1353 Sept. 23. Remling, F.X., Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe von Speyer, Nr. 597

Die Frau von Frankenstein, aus dem Geschlecht, von Strahlenberg, war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben. Aus ihrem Erbe ging eine Korngült und der Pfenniggült über auf Conrad Schenk von Erbach und dessen Ehefrau, Kunigunde von Brunck ( Lindenberg).

um 1360 Möller, Walter, Die Ritter von Frankenstein, Der deutsche Herold, Nr. 10, Berlin 1.10.1928 S. 100.

Gudenus, C.D. IV. 1030 Eine Sara von Frankenstein wird bereits im Jahr 1320 als Ehefrauvon Conrad Gotfried von Bickelbach d. J. erwähnt. Nach Möller, müsste Sara ein hohes Alter erreicht haben, denn sie lebte noch um 1360. Sie könnte die Letzte ihres Geschlechtes gewesen sein.

Nach offiziellen Literaturquellen gilt das Rittergeschlecht, derer von Frankenstein/Pfalz, im Mannesstamm, noch vor dem Jahre 1345 als ausgestorben.

Insgesamt wurden 40 Urkunden und Textquellen einer näheren Betrachtung unterzogen. Ein Teil der Urkundentexte ist in lateinischer Sprache gehalten und bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht transskiptiert. Die vorhandenen Informationen, lassen die Lebenswege der Ritter von Frankenstein, etwas genauer erkennen, und ergänzen die bis jetzt dürftigen Literaturquellen, dieses Rittergeschlechtes aus dem Niederadel, von dem niemand weiß woher sie kamen. Ihre Spuren verlieren sich im Dunkel des Mittelalters, zur Zeit der Salierkaiser, die mit dem Bau des Kaiserdomes zu Speyer und des Klosters von Limburg, für die Pfalz, gewaltige Baudenkmäler hinterließen.

Veröffentlicht: Kaiserslauterer Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Bd. 13-15, S. 29 ff.

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